selbstverständlich

Dezember 19, 2010

Ein jeder kennt das: Man ärgert sich über vergeigte Uniprüfungen, einen verpassten Zug. Der Strafzettel am Auto, die verlorenen zehn Euro oder auch die Gesamtsituation bringen einen schier zur Weißglut und man fragt sich, womit man das verdient hat und ob das Leben nicht ein anderes Opfer hätte wählen können. Doch was wir dabei meist vergessen ist, dass es auch ernstere Probleme gibt. Man will immer das, was man nicht hat und was man wirklich braucht wird einem erst klar, wenn man es nicht mehr besitzt.

Wie oft regt man sich über Kleinigkeiten auf und macht sich Stress, obwohl auch andere Dinge existieren, als Schule, Uni, Geld. Das ist natürlich leicht gesagt und eigentlich ist es auch jedem klar, aber als Mensch denkt man eben nur über solche Sachen nach, wenn man schlimme Nachrichten wahrnimmt, oder wirkliches Leid am eigenen Körper erfahren muss.

Eigentlich geht es uns oft zu gut… Deswegen ist unser Bewusstsein dermaßen abgestumpft, dass erst ein Unfall in Wetten Dass uns wieder auf den Boden der Tatsachen holt. Scheiß auf die schlechte Klausur, das entwendete Geld und all die anderen nichtigen Dinge, die uns täglich begegnen.

Das Wichtige ist die Familie, das Leben selbst, Freunde, Gesundheit etc. Wieso erinnern wir uns immer erst an Weihnachten daran? Vielleicht, weil die Medien genau zu der Zeit Unfälle zeigen, oder Jahresrückblicke dazu tendieren, mehr Unglücke zu beleuchten als Freudenfeiern. Und selbst wenn ihr am 24. Dezember abends an einem Bahnhof steht, der geschlossen ist, oder Weihnachten in einem billigen Flughafenhotel feiern müsst, weil Väterchen Frost es zu gut mit uns gemeint hat:

Es geht euch gut, sehr gut sogar. Man sollte sich immer vor Augen führen, Glück im Leben ist nicht selbstverständlich.

nackte menschen

Dezember 4, 2010

Nackte Frauen und Männer gibt es überall zu sehen. Die etwas Betuchteren kaufen sich die Vogue, die GQ oder einfach das Playboy Magazin. Andere wiederum gehen auf einschlägige Internetseiten und so manch‘ einer greift auch mal gerne zur Bildzeitung und bestaunt die Seite 3.

Fast niemand jedoch kommt in den Genuss des wohl am exklusivsten mit nackten Menschen gefüllten Pirelli Kalenders.

Seit mehr als 40 Jahren wird dieser vom italienischen Reifenhersteller Pirelli in Auftrag gegeben und in ihm finden sich unheimlich viele namhafte Persönlichkeiten wie u.a. Cind Crawford, Adriana Lima, Alessandra Ambrosio,etc

Der Kalender ist nicht  käuflich zu erwerben und wird nur an ausgewählte Freunde des Unternehmens verschenkt.

Damit unsereins auch mal einen Einblick in dieses Wunderwerk bekommt, hier nun das offizielle Making-Of mit Karl Lagerfeld, dessen Muse, vielen (mMn. oft zu dünnen) Models und einer Packung griechischer Mythologie!

mehr schreiben

Dezember 1, 2010

Ich muss wieder mehr schreiben.

Das Leben ist zu kurz, als dass man nicht schreiben, sich nicht verwirklichen sollte. „Lebe jeden Tag als wäre es der letzte“ halte ich zwar für vermessen, denn nach diesem Spruch zu gehen bedeutet für mich die Welt zu bereisen und alles zu sehen und zwar so lange, bis wirklich der letzte Tag anbricht.Jedoch hat der Spruch schon einen Funken Wahrheit in sich. Ich kenne viele Menschen, die nicht wirklich leben, aber der Disziplin und dem Erwachsenwerden gewähren, die Oberhand über sie zu ergreifen. Von welchen verrückten Dingen sollen diese Menschen denn ihren Kindern in 20 Jahren erzählen?!

Wir sind nicht in den 80’s und freie Liebe ist auch bescheuert aber irgendwie hatten die auch recht, man soll das Leben genießen, verrückte Dinge tun, ausrasten, obwohl Zuhause eine Verpflichtung wartet. Natürlich nicht immer. Aber so oft es nur geht! Was wäre das Leben ohne die ganzen Sachen, bei denen man später in verrückten Erinnerungen schwelgt. Mathematische Formeln vergisst man, aber solche Dinge bleiben. Für immer.

Wieso verlässt man Freunde, weil die Arbeit einen dazu zwingt andere Wege zu gehen? Wenn diese Wege sich später verschließen, sind die einzigen Menschen, an die man sich in solchen Zeiten hätte wenden können, die Freunde, auch weg. Das Leben ist zu kurz, als dass man zu vernünftig sein sollte. Klar im Rahmen bleiben muss man, aber den Rahmen definierst Du selbst. Du und Dein Gemüht. Du und Deine Fantasie. Der Rahmen wird nicht in Lehrbüchern oder den strengen Grundsätzen unserer Zeit gesetzt, sondern in Deinem Kopf.

Wo stünden wir denn heute, wenn früher jeder nur so gehandelt hätte, wie andere es erwarteten und es sich „gehörte“? Nirgendwo. Im Zweifelsfall wären wir alle in unserer eigenen Borniertheit ertrunken.

Das Leben ist so kurz, mach‘ was draus.

Wenn das Wetter uns die Zeit schon nicht versüßt, dann wenigstens die Musik, bittesehr:

2 bzw. 1 Leckerbissen

Mai 14, 2010

Beim Surfen durch’s Netz bin ich des Öfteren schonmal auf extrem gute Musik gestoßen – so auch heute.

Die Band nennt sich Miike Snow und macht GuteLauneMusik zum Abgehen!

Wenn diese Band dann noch im Remix auf  Vampire Weekend trifft, kann ja nur was nices ‚bei rauskommen…

Seht selbst!

PS: Auch die Songs „Cult Logic“, „Black & Blue“ und „A Horse is not at Home“ sind wirklich hörenswert!!!

Als Blogger wühle ich mich täglich durchs Internet, um auch mal zu sehen, was die anderen denn so schreiben, fotografieren, kopieren,….

Regelmäßig lese ich pro Tag ungefähr 10 Blogs. Unregelmäßig dürften es ein paar mehr sein. Warum? Weil es interessante und talentierte Menschen gibt, bei denen es sich lohnt auch mal öfters reinzuschauen.

In diesen regelmäßig gelesenen 10 Blogs gibt es einen, den ich euch hier gerne vorstellen möchte, einen Fotoblog.

Pro Tag fotografiert Markus Schwarze verschiedene Personen in Hamburg. Aus den Bildern wählt er dann das beste aus und stellt dieses mit der dazugehörigen Geschichte ins Netz.

Dabei sind wundervolle Bilder und mitunter sehr amüsante Geschichten, die einem auch bei dem gerade miesen Wetter doch das ein oder andere Lächeln aufs Gesicht zaubern!

Zu bestaunen gibt es die Kunstwerke hier: http://day.fotowusel.de

Viel Spaß dabei!

timebomb…ticking.

März 29, 2010

bei nacht

März 18, 2010

Das Plätschern des Pfützenwassers und Gelächter vor mir waren die einzigen Laute, die ich wirklich wahrnahm. Die Dunkelheit zog mich in ihren Bann, immer weiter, bis selbst die verschmierten Neonlichter auf einmal nicht mehr grell waren. Die zerbrochene Bierfalsche auf dem Asphalt , der überquillende Mülleimer daneben – alles schien auf einmal so stimmig, so klar. Die Nacht war noch jung und ich ging mit ihr Hand in Hand die Straße entlang, in langsamem Spazierschritt. Meine Augen hielt ich geschlossen, ich musste nicht sehen, ich konnte ja hören, riechen, fühlen. Wie auf einem Laufband schwebte ich durch die Stadt, begegnete lachenden, euphorischen Gesichtern.

Sie alle riefen mich zu Ihnen aber die Nacht wollte nicht stoppen, sie wollte weiter, mehr sehen. Noch eine Straße, noch ein Viertel, noch eine Reihe von Bars und Clubs mit Menschen, die sich uns anschließen wollten… Aber nicht heute. Heute gehörte mir die Nacht und ich ging mit ihr allein. Wohin es gehen sollte hatte ich im Gefühl, konnte es jedoch nicht in Worte fassen. Wofür auch? Ich wusste mich in der Umklammerung der schützenden Hand neben mir gut aufgehoben, sehr gut.

Immer wenn wir an eine Ampel kamen, hielten die Autos wie von selbst, Lichthupen beschenkten uns mit grellen Strahlen, die mir das Herz erwärmten und gaben mir das Gefühl von Geborgenheit. Ich war genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, ich spürte das, alles fühlte sich so gut an. Ich schien sogar durch die Betonbauten um mich herum die Sterne zu sehen. Sie blinzelten mir zu, beglückwünschten mich zu meinem Partner und trieben uns weiter die Straßen entlang. Umarmt vom Sog der Massen ging unsere Reise weiter, in einer Nacht vollkommener Glückseligkeit.

© TheSwabe 2010

Fuck.

März 17, 2010

Verkrampfte Hände in den Hosentaschen. Mir ist übel. Trotz eines weiten Shirts schwitze ich wie ein Schwein. Trotz einer weiten Hose fühle ich mich gewissermaßen nackt und angreifbar. Sitzt der Text? Mag mich die Crowd ? Wollen die mich sehen oder einfach nur ihr Maul zerreißen?

Muss es wohl rausfinden…

Hände aus den Taschen. Ran ans Mikro. Mund auf – es kommt nix. Die Kehle trocken. Der Kopf leer. Die Hände immer noch verkrampft. Das Mic kalt. Fuck.

Nächster Versuch. Freestyle. Auf Maus kommt Haus und …. Gescheitert. Fuck. Die Crowd ist so leise wie ich. Sollte es nicht anders sein?

Auf ein Drittes. Beat rein, Angst raus – Beat hängt, Angst bleibt. Ein drittes Mal Fuck. Nix klappt. Die verkrampften Hände beginnen zu zittern. Fail würd ich mal sagen. Die Crowd nun lauter als ich. Die Bühne größer. Tiefer.

Zusammenreißen. Sind nur 600. Nicht 650. Sind alle nackt. Sagen die Gedanken jedenfalls.

Vierter Versuch. 1- 2- 3- 4 Mic- check. Läuft. Rennt sogar. Diesmal mit mir. Hände werden lockerer. Der Kopf füllt sich. Die Kehle auch. Die Bühne kommt mir so beschaulich vor- die Crowd so klein. Die Verse fließen.

© TheSwabe 2010

Dumm.

März 10, 2010

Menschen sind dumm.

Menschen sind dumm genug, Kriege um Öl zu führen, mit der Behauptung, sie brächten den Frieden. Menschen sind so dumm, dass sie, statt sich um die wichtigen Probleme in ihrem Land zu kümmern, sich bereits wegen kleinster Äußerungen in die Haare kriegen und daher vieles von vornerein vereiteln. Menschen sind so verdammt noch mal blöde im Kopf, dass sie jeden Tag die gleichen kleinen Streitereien untereinander führen, anstatt zu versuchen, diese ein für allemal aus der Welt zu schaffen.

Wieso das alles? Wieso streiken etliche gegen eventuelle Autobahnen, die vor ihrer Haustüre gebaut werden sollen, nur um diese später dann auch mitzubenutzen? Warum halten viele Deutsche Moscheen hier für unangebracht und tun dies öffentlich kund, nur um später dem Nachbar zu sagen, dass sie die muslimische Religion an sich schon interessant finden? Wieso denn um alles in der Welt protestieren täglich so viele auf den Straßen gegen Tierversuche und Pelze, nur um sich insgeheim vor einem Schaufenster dabei zu ertappen, wie sie sich ausmalen, den Pelz, der dort zum Verkauf steht, am eigenen Körper zu tragen? Warum machen sich Menschen das Leben so schwer? Muss das so sein? Muss es sein, dass Menschen sich gegen etwas auflehnen, das sie nicht kennen und von dem andere sagen, es wäre schlecht. Gehört es sich so, dass stark auf der Vergangenheit beharrt wird, ohne wirklich in die Zukunft zu blicken. Dass die Zukunft auch mit Fehlern der Vergangenheit zu tun hat ist klar. Nur, dass man, wenn man sich zu sehr an die Vergangenheit klammert, die Zukunft in gewisser Weise vergisst, oder ihr weniger Potenzial beimisst als möglich wäre, daran denken die wenigsten.

Muss es denn Streit geben- es muss Streit geben. Ein Leben ohne Streit wäre doch ein komisches Leben, oder? Wer will denn schon so ein himmelblaues Plüschdasein, mit lila Steifbären als Nachbarn, mit einer Zeitung, in der nur Jubiläen und Geburtstage annonciert werden, mit Nachrichten, in denen nur von neuen möglichen Guinnesweltrekorden im „Ich kreiere den größten Pudding aus Götterspeise“ berichtet wird? Wer will denn schon Freundschaften die ewig halten, Frauen und Männer, die einander immer treu sind und wie in Hollywoodfilmen am Ende des Tages auf einem Schimmel gen Sonnenuntergang reiten? Dafür haben wir gar nicht genügend Schimmel!!! Wo kämen wir denn da hin mit Gebäuden, halb Kirche, halb Moschee, in denen der Muezzin und der Pfarrer Händchen halten und das Vater Unser auf Türkisch zur Melodie Preußens Gloria singen und dabei wie wild im Kreis tanzen? Wie schrecklich wäre es denn bitte, wenn jeder Mensch glücklich, jeder Bauch voll und jede Bitte erfüllt wäre, wenn es keine Kriege, keine Tränen gäbe, die das lachende Gesicht eines kleinen Kindes in ein trauriges verwandeln könnten?

Es wäre doch ein Weltuntergang, wenn es die Bildzeitung nicht gäbe, die täglich Millionen von Menschen fesselt und ihnen Gründe gibt, andere Menschen zu hassen. Es wäre doch wirklich eine Schande, wenn Unternehmen, die ihr Geld gerade mit und durch Hass, Streit, Gewalt und Auseinandersetzungen machen, plötzlich Pleite gingen. Es wäre doch nicht auszudenken, wenn Kalaschnikows durch überdimensionale Lollies mit Erdbeergeschmack, Hassreden durch Asterix und Obelix Comics und Atombomben plötzlich durch Überraschungseier ausgetauscht würden. Wenn man Hitler, Stalin und Co nur als Kleintierzüchter kannte und sich Kuba, Nordkorea, Russland und Amerika die Hand gäben, um einen Club friedensliebender Nationen zu gründen… Hass, Streit, Kriege und Dinge, die Tränen produzieren, gehören nun mal dazu. Menschen verdienen damit ihr Geld. Menschen werden dadurch zum Weinen gebracht aber auch manchmal zum Lachen. Menschen verabscheuen diese Dinge aber beten sie gleichzeitig an, sie verdammen sie und im gleichen Moment wünschen sie jemand anderem etwas Böses.

Menschen sind nun mal so, so komisch, so verwirrend, so dumm, aber wieso?

Wieso sind Menschen so dumm? Wieso? Wieso?

© TheSwabe 2009